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Baujahr: 1818, Bauherr: W · J(?)

Weidenberg, OT Görschnitz 20

Das einst sehr stattliche, relativ große Wohn-Stallhaus mit seiner Schmuckfassade mit fünf Fensterschürzen beschreiben die Autoren F. Angerer und R. Zühlcke (S.58) so: „Die nicht sehr steile Neigung des Daches (ca. 45*) verleiht einen ruhigen, fast behäbigen Charakter. Die an sich kräftige Plastizität ist wohlausgewogen. Alles in allem eine meisterliche Gestaltung.“

Leider steht dieses Haus seit sehr vielen Jahren leer! (Stand: 2023)

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Fensterschürze im Spitzgiebel

Umgeben vom starken Gurtgesims wird das relativ große Fenster von mehrfach gerillten und seitlich geohrten Faschen flankiert, an denen Glöckchen hängen. Ein eingearbeiteter Kopfstein liegt scheinbar unter dem gewellten Sturz, der mittig, nach oben spitz, das Fenster optisch vergrößert. Unter der kunstvoll gestuften, tiefen, sich verjüngenden und gekröpften Fensterbank befinden sich zwischen zwei rechteckigen Seitenteilen, an denen je drei Tropfen hängen, zwei unterschiedlich gerundete „Tücher“. Das obere Schürzentuch ist mittig etwas vertieft und weist unterhalb der Initialen W · J(?) auf das Baujahr 1818 hin. Die unterliegende Schürze ist gewellt. Mittig hängt eine ausgearbeitete Quaste, seitlich sind es geringelte Verzierungen.

Die Abseitenschürzen

Die Schürzen unter den kleinen Abseitenfenstern sind kleiner und schmäler, entsprechen in ihrer Gestaltung jedoch nahezu exakt den mittleren Fensterschürzen. Anders gewellt und mittig spitz nach unten gezogen ist jedoch der obere Teil der Fensterrahmung.

Die mittleren Fensterschürzen

Die Fensterlaibungen sind ähnlich fasziert. Der verzierte Kopfstein sitzt jedoch mittig auf dem gewellten Sturz und geht konisch, konsolenartig in das hier etwas vorkragende Gurtgesims über. Unter der sechsfach gestuften, sich verjüngenden Fensterbank befindet sich die, nach Bayreuther oder Weidenberger Vorbild, dreifach gerundete, doppelt liegende Fensterschürze. In deren mittlerem, erstmalig eingetieftem Feld erhebt sich ein herzähnliches, genastes und mit einer kleinen Quaste behangenes Relief. Während am größeren Schürzenbauch eine geringelte Quaste hängt, sind die zusätzlichen, mit Diglyphen vertieften, rechteckigen, seitlichen Bänder mit vier Tropfen bestückt.

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