Baujahr: 1881-1883 | Bauherr: Johann Georg Hartmann
Bindlach, OT Benk, Rittersteinstr. 10
Das stolze, frühere Bauernhaus fällt mit seinen unterschiedlichen Fensterschürzen an der Hofseite und der zur Straße hin ausgerichteten Südfassade völlig aus dem Rahmen des bisher Gewohnten! Die schönste und reichhaltigste Fensterschürze allerdings, die sich ursprünglich unter dem Spitzgiebelfenster befand, wurde leider abgeschlagen und vor Jahren in später Erkenntnis nachgemalt. Alle Fensterschürzen sind wie Bilder in einem steinernen, quadratischen Rahmen gearbeitet.
In der mittleren Schürze sind die Initialen des Eigentümers und die Jahreszahl offensichtlich der Fertigstellung eingearbeitet
Joh. Gg | Hartmann | 1883
Hoffassade
Die linke Schürze
Ein aus Eichenlaub, Eicheln und Blütenköpfen „gebundener“ Kranz hängt scheinbar an einem steinernen Nagel. Unterschiedlich verschlungene Bänder füllen die oberen Ecken und hängen in das Innere des Kranzes.
Die beiden rechten Schürzen
Diese Fensterschürzen sind wie doppelbogige gotische Fenster gestaltet.
Südfassade
Die linke Schürze
Direkt unterhalb des Gurtgesimses ohne Fensterbank hängt wie im steinernen Rahmen eine blattreiche, mit Blütenköpfen verzierte Girlande. Durch sie „gefädelt“ wurde ein Kranz aus Eichenlaub, Eicheln und Blütenköpfen.
Die rechte Schürze
Über kleinen mauerartigen Rundbögen strecken fünf unterschiedlich blühende Blumen ihre Köpfe aus einem dichten Blattgewirr.
Zwei weitere Fensterschürzen
Fensterschürze nahe der Haustür (Obergeschoss)
Im „Bilderrahmen“ steht:
Das Haus ist mein
Und doch nicht mein
Wer nach mir komt
Wirds auch so sein
Die Fensterschürzen am „Austragshäuschen“
Ebenfalls wie ein Bild im steinernen, quadratischen Bilderrahmen sind diese identischen Fensterschürzen kreiert: In einem Blumentopf erheben sich aus einer wohl proportionierten Pflanze zwischen zwei Knospen drei voll aufgeblühte, rundblättrige, große Blütenköpfe.