Baujahr: ?, Erweiterung: 1923, Bauherr: JD
Bindlach, OT Röthelbach
Sicherlich vom gleichen Baumeister wie im nahen Zettlitz wurde das erweiterte und um ein Stockwerk vergrößerte, stolze, frühere Bauernhaus mit seinen drei Fensterschürzen an der Südfassade und einer Schürze hofseitig über der Haustüre, erbaut. Denn die Fensterschürzen ähneln sich stark in Bezug auf ihren Gestaltungskanon .
Obergeschoss, linke Fensterschürze
Sowohl die seitlichen Bänder, in denen wie in einem Bilderrahmen ein Blumentopf mit fünf Blütenstängeln eingearbeitet ist, wie auch die Ränder der doppelt gelegten, inneren Schürze und dazu noch der Schildrand sind durch Scharrierung betont. Im leicht vertieften Innenfeld umranken Zweiglein den Schild und den großen Blütenkopf. Jeweils die vierte große Quaste unter den seitlichen Bändern ist gleichzeitig die erste von weiteren sieben am unten glattrandigen, darüber aber gebogt „ausgestanzt“ wirkenden Schürzenbauch. Zwei zartblättrige Zweiglein, die aus einem Blumentopf „herauswachsen“, umspielen die insgesamt 15 Quasten. Die Ecken füllt jeweils ein Blütenkopf.
Obergeschoss, mittlere Fensterschürze
Zunächst fällt auf, dass die seitlichen Bänder, an denen je drei eckige Tropfen hängen, hier durch drei jalousettenartig geschuppte Vertiefungen gekennzeichnet sind. Am ausgestanzten Schürzenrund hängt mittig nur eine Quaste. Nicht nur die den Schild umrankenden Zweiglein sind reichhaltiger beblättert, sondern vor allem die großartig und ausdrucksstark herausgearbeiteten, das ganze untere Schürzenfeld ausfüllenden Ästchen mit viel Blattwerk und besetzt mit rundköpfigen Blüten, machen aus dieser Schürze ein besonderes Kunstwerk!
Obergeschoss, rechte Fensterschürze
Auch hier betont die Scharrierung die seitlichen Bänder wie auch das innere Schürzenfeld. Die Blätter der umgebenden Zweiglein differieren. Statt der Quasten befinden sich hier unter den seitlichen Bändern je drei kantige Tropfen. Mittig unter dem gebogten Schürzenbauch hängt eine Glocke mit doppeltem Klöppel, unter dem sich die rankenden Ästchen mit den nicht zu definierenden, geriffelten Früchten berühren. Die Ecken füllen diesmal schneckenhausähnlich gedrehte Halbkugeln.
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