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Baujahr 1823 / Erweitert 1911

Bindlach, Wilhelm-Friedrich-Raiffeisen-Straße 6

Geschichte / Beschreibung / Bedeutendes

Das stattliche, frühere Bauernhaus wurde erweitert und aufgestockt. Dies ist nicht nur an der unterschiedlichen Farbe der Sandsteinquader zu erkennen, sondern auch an der Anordnung der unterschiedlichen Fensterschürzen: Die drei vermutlich ursprünglichen, glatten, schmucklosen Fensterschürzen ("Weidenberger Art") befinden sich im ersten Stock der nach Süden hin ausgerichteten Giebelfassade. Die drei wahrscheinlich erst für die Erweiterung 1911 gefertigten, verzierten Fensterschürzen, die sich hofseitig nur über und rechts von der Haustüre im ersten Stock befinden, lassen dies zusätzlich vermuten.

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Hofseite / über der Haustür

Das umlaufende Gurtgesims wird scheinbar vom Kopfstein im Türsturz über der Haustüre gestützt. In ihm ist über der Jahreszahl 1823 und den Initialen JF? ein Mühlrad eingearbeitet, das erzählt, dass das Sandsteinhaus ursprünglich eine Mühle (am Mühlkanal gelegen) war; rechts oben sind noch zwei Fischlein erkennbar. Die wurmartigen Gebilde links oben könnten als Aale gedeutet werden. Vermutlich soll auch der rundherum mehrfach gewellt gearbeitete, steinerne Türrahmen, der im Sturz doppelt gekröpft und seitlich geohrt ist, das vorbeifließende, plätschernde Wasser zum Ausdruck bringen.

Die Fensterschürze über der Haustüre mit Namen und neuer Jahreszahl erklärt, dass das Haus 1911 von der Familie Schilling umgebaut und vermutlich deutlich vergrößert wurde. Während die drei Fensterschürzen an der Giebelseite einfach gearbeitet sind, sind die drei an der rechten Hälfte der Hofseite liebevoll gestaltet.

Die weiteren hofseitigen Fensterschürzen

Nicht ganz so aufwändig wie beim Türrahmen wird auch bei den Fensterstürzen die gewellte Ausführung wieder angewandt. Unter einer mehrfach gerillten, abgestuften und sich verjüngenden Fensterbank befindet sich - zwischen den geglyphten seitlichen Bändern mit je vier Tropfen - die mehrlagige Schürze. Vier „Deckchen“ scheinen versetzt aufeinander zu liegen. Während die beiden mittleren zahnradartig gerandet sind, ist der Rand des untersten und obersten „Deckchens“ gegenläufig gerundet. Mittig hängt hier jeweils ein Glöckchen. Ein herzförmiger Schild mit einem inliegendem Knospenkreuz wird von zarten Zweiglein umrankt.

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