Fensterschürzen in der Region Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland
Für das Markgrafen- und Bischofsland bildet Bindlach mit den umgebenden, z.T. eingemeindeten Dörfern den Schwerpunkt der kunstvollen, handgemeißelten Fensterschürzen
Ab 1823 wird auch in dem reichen, früheren Bauerndorf Bindlach die „Mode“ übernommen, die nach dem Dorfbrand neu in Sandstein errichteten Bauernhäuser mit unterschiedlich ausgeschmückten Fensterschürzen auszustatten. Diese werden vorwiegend an der zur Straße hin ausgerichteten Giebelfassade angebracht! Hier wie auch in den umliegenden Orten entstehen besonders reichhaltig ausgeschmückte und kunstvoll gestaltete, z.T mehrlagige Fensterschürzen, die meist aus dem sehr feinkörnigen, für Bildgestaltung besonders gut geeigneten „Benker Sandstein“ gearbeitet werden. Der frühere Benker Heimatdichter beschreibt sie als „schön wie Brokatstickerei“.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben einige Bauern ihre Häuser um ein Stockwerk erhöht und erweitert. So befinden sich nun die Fensterschürzen an manchen Häusern im 1. Stock und nicht mehr wie bislang im Giebel.
Eine weitere Variante entsteht - beeinflusst durch den Jugendstil. Zudem werden manche Fensterschürzen jetzt auch farbig gestaltet.
Die überaus reichhaltig ausgeschmückten, oft „mehrlagig“ erscheinenden Schürzen nehmen florale Schmuckelemente auf, enthalten Initiale, Symbole, Segensworte oder Weisheiten!
Die vielgestaltigen Fensterschürzen in und um Bindlach bilden den Höhepunkt der individuellen Fassadengestaltung an Bauernhäusern aus heimischem Sandstein. Sie stellen eine regionaltypische Besonderheit dar und sind Ortsbild prägend!
In weiteren Orten des Markgrafen-Bischofslandes entdeckt man z. T. nur ein oder zwei Fensterschürzenhäuser, deren Fensterschürzen jedoch durchaus sehenswert sind.
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