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Baujahr: 1797, Bauherr: Johann Rüger; Umbau: 1913, Bauherr: Johann Hörath

Goldkronach, OT Kottersreuth 8

Der einstige, sehr große Bauernhof hat eine nachweislich über 400 Jahre währende Hausgeschichte (s. Siegfried Tröger: Was Häuser erzählen ….. aus der Geschichte von Kottersreuth 2010, S.205 ff). Die sieben unterschiedlichen Fensterschürzen bzw. Fensterbilder der nach Süden hin ausgerichteten Fassade des 1913 erweiterten und um ein Stockwerk erhöhten heutigen Baues erzählen davon.

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Fensterschürze im Spitzgiebel

Vom ursprünglich erdgeschossigen Hof zeugt noch die jetzige Spitzgiebelschürze, die wieder eingefügt wurde. In ihrem schabrackenartigen Zuschnitt orientiert sie sich offensichtlich an den Bayreuther (Schulstraße 5) bzw. Weidenberger Vorbildern (Obere Marktstraße) mit drei Tropfen an den unteren Rändern. Neu sind jedoch die Initialen J(?)R Johann Rüger und die Jahreszahl 1797 in den seitlichen Rundungen. Darüber sind im Halbrelief erstmals schlanke, gerade „gewachsene“ Topfpflanzen eingearbeitet, die einen eingravierten Spruch flankieren, der nur rudimentär lesbar ist.

Die mittleren Fensterschürzen im Giebel

Wie im 1. Obergeschoss, begrenzt von dominanten seitlichen Bändern, schmücken hier - spiegelbildlich - wie bewegte, vertikale Schriftrollen mit je einem eingemeißelten Olivenzweig versehen, die Brüstungsfelder.

Die äußeren Fensterschürzen im Obergeschoss

Auch diese scheinen vom Vorgängerbau zu stammen: Ein exakter, glatter Halbkreis, an dem seitlich je zwei, mittig aber nur ein Tropfen hängt, wird durch eine unterlegte, dezente, gespiegelte, gleichförmige Blattranke betont. Wie die vier anderen Fensterbilder wurden diese „alten“ Schürzen in oben wulstig vorkragende seitliche Bänder eingebettet. Am unteren, geraden Ende, an dem je drei Tropfen hängen, sind sie mit einer Blüte dekoriert.

Obergeschoss, mittlere Fensterschürzen

Ob die zwei mittleren dekorierten Brüstungsfelder noch als Fensterschürzen oder eher als Fensterbilder zu bezeichnen sind, bleibt dahingestellt. Im doppelt gerahmten, an den Ecken abgerundeten, inneren Bildausschnitt ist bei der 2. Fensterschürze von links der Name des Erbauers Joh. Hörath und darunter, von dünnen Ranken umgeben, die Jahreszahl 1913 zu erkennen.

Wie mit „steinernen Nägeln“ befestigt, wirkt auch das „Bild“ im Brüstungsfeld unter dem dritten Fenster. Hier steht eingraviert:

Auf deine Gnad o Gott allein, soll dieses Haus gegründet sein

Und deiner Engel starke Wacht beschütze uns bei Tag und Nacht.

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