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Baujahr: 1837 | Bauherr: Konrad Knörl

Mistelgau, Bahnhofstraße 5

Geschichte / Beschreibung / Bedeutendes

Nachdem ein Feuer 1836 einen großen Teil der Fachwerkhäuser an der östlichen Seite der heutigen Bahnhofstraße vernichtet hatte, errichtete Konrad Knörl sein Elternhaus 1837 neu als Sandsteinhaus. Als auch nach außen deutliches Zeichen, dass er Musiker war und das Spiel auf der Geige, der Klarinette und der Flöte beherrschte, ließ er diese Instrumente in die oberste Giebelschürze einmeißeln. Zusammen mit drei weiteren Fensterschürzen und den gemeißelten Schmuckelementen im oberen Teil der Türeinrahmung machen sie das kleine Haus zu einem absoluten Unikat.

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Oberste Giebelschürze

Eine Geige mit diagonal liegendem Bogen, eine Klarinette und eine Flöte sind auf zwei gerundeten Tüchern „drapiert“  Am oberen Tuch hängen verteilt drei Glöckchen. In die seitlichen Bänder, an denen je drei Quasten hängen, ist Blumendekor eingearbeitet. Umschlossen wird die untere Schürze, an der ein dicke Quaste befestigt ist, von Blattranken und kleinen, runden Früchten an langen Stielen.

linke (und rechte) Giebelschürze

Die beiden kleineren Schürzen unter den Abseitenfenstern sind identisch:

Auf einem stark gebogten inneren Schürzenfeld, an dem eine große stilisierte Glocke hängt, liegt ein zweites, ähnlich zugeschnittenes Tuch wie bei der oberen Giebelschürze mit drei Glöckchen. Eine strahlenblättrige Blüte - als Sonnensymbol - wird von einem Herz umschlossen, das von Eichenlaub eingehüllt wird. Die seitlichen rechteckigen Bänder zeigen Triglyphen und enden mit je vier Glöckchen. Der untere Teil des Brüstungsfeldes ist mit schmalblättrigen, mehrfach verzweigten Ästchen „belegt“, die die innere Schürze betonen.

Mittlere Giebelschürze

Die mittlere Fensterschürze ist ein geglücktes Kunstwerk, das verschiedene Elemente sowohl der drei sie umgebenden Fensterschürzen aufgreift wie auch der dekorierten Bänder der Türeinrahmung:

Aus dem Sockel des unteren Brüstungsfeldes wachsen kräftiges Weinlaub und große Reben - deutbar in christlicher Symbolik als „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ - heraus und betonen die Bedeutung des inneren Schürzenfeldes:

Auf einem stark gebogten unteren Tuch liegt ein zugeschnittenes. Auch hier hängt seitlich und am unteren Rand je eine Quaste.  Symbolträchtige Efeuranken in ihrer Bedeutung für Treue, Unsterblichkeit und ewiges Leben  umschmeicheln eine schildartige Einrahmung in der bei genauem Hinsehen das Monogramm von Konrad Knörl und die Jahreszahl 1837 zu erkennen sind. Je ein dekorierter Blumentopf - Lebensbaum-Symbolik - mit dreiblütiger Pflanze scheint auf den seitlichen, quastenbehängten Bändern  zu stehen.

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