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Baujahr: 1839

Mistelgau, Eichenstraße 5

Das wohl mehrfach umgebaute und erweiterte Sandsteinhaus ist an der Westfassade mit fünf unterschiedlichen Fensterschürzen geschmückt, die in zwei Ebenen angeordnet sind. Die mittlere der drei Fensterschürzen im ersten Stock war wohl einst die Spitzgiebelschürze des ursprünglich kleinen erdgeschossigen Wohn-Stallhauses.

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Die ursprüngliche Spitzgiebelschürze

Die gekröpfte und mit angehängtem Glöckchen geohrte Fensterlaibung umschließt das etwas schmälere mittlere Fenster. Unter einer mehrfach profilierten Fensterbank entdeckt man eine außergewöhnliche, schmal gearbeitete Schürze: Ein großformatiges Herz mit aufgesetztem kleinen Kreuz dominiert, von einem Blätterkranz umschlossen das Mittelfeld. „Glaube, Liebe, Hoffnung, doch die Liebe ist die größte unter ihnen“ soll so symbolisch zum Ausdruck gebracht werden. Zwei überdimensionierte Blumentöpfe mit fruchttragenden Pflanzen - Sinnbild des Lebensbaumes - flankieren zusätzlich die aussagende Symbolik. Im tiefgezogenen Halbrund des unteren Schürzenbogens, an dem drei Quasten befestigt sind, ist das Sonnensymbol zu erkennen.

Die obersten Fensterschürzen

Die beiden Fensterschürzen im Gurtgesims des Giebels gleichen sich. Unter den laibungslosen Fenstern fallen die reich profilierten, gestuften und sich verjüngenden Fensterbänke besonders auf. Die seitlichen, floral geschmückten, paspelierten Bänder, an denen je drei Quasten hängen, flankieren das innere Schürzenfeld. Auf einem glatten Schürzenbogen, an dem eine große Quaste hängt, sind zweilagig überlappend blattähnliche, größer werdende Spitzen drapiert, die zwei kleinere, innere Schürzen runden. Ein großes Herz mit einer achtblättrigen Blüte wird von gespiegelten Blattranken umschlungen. Reiches Blattwerk im unteren Brüstungsfeld vervollkommnet das Kunstwerk

Rechte und linke Fensterschürze im ersten Stock

Nahezu identisch gearbeitet sind die rechte und linke Fensterschürze unterhalb einer konisch sich verjüngenden, abgestuften Fensterbank. Weintrauben und Weinlaub umranken gespiegelt um eine dicke Quaste im unteren Teil den dreilagig gestuften, abwechselnd glatten bzw. gebogten Rand des oberen Schürzenfeldes, an dem drei kleinere Quasten hängen. Im abgerundeten, von reichem Blattwerk umspielten Schild erkennt man in der rechten Schürze die Jahreszahl 1839 und in der linken Schürze die Anfangsbuchstaben des Erbauers. An den seitlichen, durch Diglyphen gestreckten Bänder hängen jeweils vier kleine Glöckchen.

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