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1829

Weidenberg, OT Glotzdorf 6

Der Steinmetz, der die nach Süden hin ausgerichtete Fassade des erdgeschossigen Sandsteinhauses gestaltet hat, war sicherlich derselbe wie beim Neunkirchner Fensterschürzenhaus. Hier beim Glotzdorfer Häuschen hat er jedoch seiner Gestaltungsfreude freien Lauf lassen können: Die fünf Fensterschürzen verdienen eine genaue Beschreibung!

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Die Spitzgiebelschürze

Der breite, profilierte, eckige Laibungsrahmen ist geohrt mit angehängtem Glöckchen. Die Mitte des gekröpften Fenstersturzes ist nach unten wellenförmig abgesenkt. Unter der siebenfach abgestuften, sich doppelt verjüngenden Fensterbank „hängen“ über einem schlanken Brüstungsfeld zwei unterschiedliche „Tücher“: Am oberen, paspelierten Tuch mit mehrfach gerundetem Saum hängen zweimal vier Kugeln oder Schellchen und mittig eine doppelte Quaste. Eine weit ausladende Pflanze „wächst“ aus einem gedrungenen Blumentopf in der Bildmitte. Ein v-förmig, gegenläufig gebogtes unteres Tuch, an dem auch jeweils vier Kugeln oder runde Glöckchen hängen, führen den Blick auf den floral geschmückten Sockel. An den seitlichen Triglyphenbändern hängen jeweils vier Tropfen.

Die Abseitenfensterschürzen

Auch die kleineren Abseitenfenster umgeben breite, profilierte und geohrte Faschen mit angehängten Glöckchen. Der gewellt gearbeitete Fenstersturz ist minimal einfacher gestaltet. Da die Abseitenfenster kleiner sind, sind auch die beiden „Tücher“ unter der Fensterbank schmäler gearbeitet. Den Zwischenraum füllt diesmal eine größere Glocke zwischen je zwei bzw. drei Kugeln. Das obere „Tuch“ ist jeweils mit einer leicht veränderten, zarten Pflanze mit vier Blüten verziert.

Wiederholt werden die seitlichen Bänder.

Die mittleren Fensterschürzen sind gleich

Die Ausführung der seitlichen Fensterfaschen wiederholt sich, der Fenstersturz hat oben gerundete, doppelt gewellte Ecken, ist zweifach noch oben und mittig nach unten gekröpft und wird von zwei geringelten Bändchen gekrönt. Unter der mehrfach gestuften Fensterbank liegt eine schlankere, paspelierte obere Schürze auf einem gegenläufig gebogtem, mittig spitz zulaufendem unteren Tuch. Den Zwischenraum füllen mittig drei Kugeln und seitlich je vier. Den inneren Tuchbereich schmückt jeweils eine ähnlich gearbeitete, reich verzweigte, blühende Pflanze mit unterschiedlichen Blütenköpfen. Kleine, kreuzförmig gelegte Knospen seitlich im oberen Schürzenfeld sind auch im Sockel zu erkennen. An den seitlichen, dreifach vertieften Bändern hängen je drei Kugeln.

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