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Baujahr: 1816. Bauherr: JA? (Initialen)

Weidenberg, OT Hartmannsreuth

Nach jahrelangem Leerstand hat das sehr stattliche Wohn-Stallhaus neue Eigentümer, die mit viel Engagement versuchen dem großen früheren Bauernanwesen seine Schönheit zurückzugeben.

Die gemaserten Sandsteinquader des stöckigen Baues stammen aus dem eigenen Steinbruch. Die dicken Platten für die insgesamt 14 feinkörnigen Fensterschürzen ohne mineralische Einschlüsse kommen vermutlich eher aus dem nahen Lessauer Steinbruch, der wegen seiner sehr guten Steinqualität weit über die Region hinaus bekannt war.

Das ursprüngliche Sträßlein führte - anders als heute - von Süden aus direkt zu dem großen Hof. Somit waren die sieben Fensterschürzen an der Südfassade und weitere sieben hofseitig schon von weitem sichtbar!

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Die Fensterschürzen im Obergeschoss und im Spitzgiebel

Die drei Fensterschürzen im Obergeschoss der Südfassade und fünf weitere hofseitig sind identisch gearbeitet und erinnern an Weidenberger Vorbilder.

Breite, geohrte Laibungen, an denen stilisierte Quasten hängen, umrahmen die Fenster und vergrößern diese optisch noch zusätzlich durch die nach oben gehende Kröpfung. Unter der ebenfalls gekröpften und sich verjüngenden Fensterbank „hängen“ je zwei unterschiedlich große, gebauchte und genaste „Tücher“ versetzt übereinander. Eine Quaste betont die Rundung der oberen Schürze auf dessen glatter Oberfläche eine scheinbar mit drei Blüten befestigte, einfache Girlande liegt. Die durch Diglyphen und jeweils drei angesetzte, kleinere Quasten verlängerten seitlichen Bänder flankieren die elegant wirkenden Schürzen.

Die Fensterschürze im Giebel

Die Schürze im Giebel ist identisch aufgebaut, jedoch durch die kleinere Fensterbank schmäler gearbeitet und etwas stärker nach unten gewölbt.

Die untere Fensterschürze

Vergleichbar mit dem Lessauer Gasthaus sind diese fünf anders geformten und sehr schlicht gearbeiteten Fensterschürzen im Erdgeschoss. Dabei sind an der Südfassade drei und an der angrenzenden Hofseite zwei Schürzen unter den Fenstern der früheren Stube eingebaut. Ein glattes, abgerundetes „Tuch“ wird von flachen, unten ebenfalls gerundeten Bändern flankiert. Je ein Glöckchen ist mittig befestigt. Auch die schmalen Fensterlaibungen sind hier funktional und unverziert.

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